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Näfelser Fahrt 2025 – Freiheitskampf und Digitalisierung

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Diesen Donnerstag durften wir im Glarnerland eine Näfelser Fahrt bei schönstem Wetter geniessen. Das gute Wetter zog eine durchmischte Menge aus Familien, Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren an, die sich auf den Weg von Glarus nach Näfels machten.

Die diesjährig Fahrtsrede 2025 wurde von Landesstatthalter Andrea Bettiga (FDP) gehalten. In seiner Rede ging er unter anderem auf die Themen Freiheit, Digitalisierung und Überwachung ein und stellte die Frage:

«Was bedeutet dieses historische Erbe des Freiheitskampfes für uns heute?»

Wenn wir von Freiheitskämpfern hören, fühlen wir uns in unserer modernen Welt weit davon entfernt. Er forderte die Zuhörenden auf, den Blick auf unsere heutige Freiheit zu richten und aus der Geschichte zu lernen, denn unsere Freiheit sei heute, in unserer globalen, digitalen und zunehmend überwachten Welt anders bedroht als früher.

Nachfolgend ein paar Gedanken dazu.

Im Jahre 1388 verteidigte sich die Glarner Bevölkerung, verstärkt durch weitere Eidgenossen, gegen ein zahlenmässig weit überlegenes Heer der Habsburger. Jeder von ihnen wusste, was auf dem Spiel stand: ihre Heimat, ihre Familien, ihre Freiheit. Mit Mut und Entschlossenheit verteidigten sie sich und verhinderten damit ein Leben in Unterdrückung.

Freiheit ist ein kostbares Gut, das immer wieder bedroht ist und verteidigt werden muss. In der Schweiz und im Glarnerland heute glücklicherweise nicht mehr auf dem Schlachtfeld. Doch die Bedrohung der Freiheit hat sich gewandelt, ist heimlicher geworden, hat sich in die unsichtbaren Weiten des digitalen Raumes verlagert.

Unbemerkt, fast schon schleichend, wird unsere Freiheit durch die wachsende Überwachung untergraben. Unternehmen, die unsere digitalen Spuren verfolgen, der Staat, der unter dem Deckmantel der Sicherheit immer tiefer in unser Privatleben eindringt. Oft ahnen wir nicht einmal, wie wir digital vermessen, bewertet und durch Algorithmen in Schubladen gesteckt werden.

Landesstatthalter Andrea Bettiga stellte in seiner Rede folgende Frage:

«Bedeutet Freiheit in der digitalen Ära, dass wir jederzeit unser Leben dokumentieren können – oder bedeutet sie, dass wir uns sicher fühlen können, dass unsere Daten nicht unbefugt gesammelt oder genutzt werden?»

Die Antwort ist einfach: Wir müssen die Menschen befähigen, sich in dieser digitalen Welt zu behaupten! Digitale Bildung ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, um den eigenen digitalen Fussabdruck zu schützen. Und wir brauchen eine Politik, die wie ein starker Schutzwall unsere digitale Integrität verteidigt und uns das Recht auf ein Offline-Leben ermöglicht.

Ja, die Digitalisierung hat uns unzählige Vereinfachungen gebracht und wird uns in Zukunft noch viel mehr ermöglichen. Doch nun liegt es an uns, diese mächtige Kraft so zu gestalten, dass sie uns Menschen dient, uns entlastet und uns ein besseres Leben ermöglicht – und uns nicht in eine digitale Sklaverei treibt.

Eine solche Zukunft wird aber nicht von alleine entstehen. Wir müssen kämpfen, wachsam sein und unsere Freiheit in dieser sich rasant verändernden digitalen Welt entschlossen verteidigen. Nicht nur für uns selbst, sondern im tiefsten Verantwortungsgefühl für unsere Kinder und Enkelkinder, damit auch sie in einer Welt leben können, in der Freiheit und Selbstbestimmung keine leeren Worte sind.

Lasst uns gemeinsam für diese Werte einstehen, jetzt, bevor es zu spät ist! Wie? Am besten Du besuchst einer unserer Stammtische und lernst mehr über digital Politik oder gibst dein Wissen weiter. Daten und Orte findest Du unter: https://os.piratenpartei.ch/mitmachen/stammtisch/